Erster Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle Steiermark:
Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark legt ihren ersten Jahresbericht vor: Am häufigtsen wurden in der Steiermark Diskriminierungen im öffentlichen Raum gemeldet. Zunehmend zum Problem werden vor allem aber diskriminierende Internetpostings.
GRAZ. Beinahe ein Drittel und somit die Mehrheit aller Diskriminierungen, die im vergangenen Jahr der Antidiskriminierungsstelle Steiermark gemeldet wurden, passierten im öffentlichen Raum. Das zeigt der erste Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, der heute im Medienzentrum Steiermark präsentiert wurde. 2012 gingen insgesamt 538 Anfragen an die Antidiskriminierungsstelle. In 425 Fällen intervenierte man. Am zweithäufigsten befasste sich die Stelle demnach mit Diskriminierungen, die durch Behörden passierten, gefolgt von einem stark anwachsenden Bereich: Diskriminierungen im Internet.
„18 Prozent, also fast jede fünfte Anfrage, betraf diskriminierende Internetposting“, so Daniela Grabovac, Leiterin der 2012 vom Land Steiermark und der Stadt Graz eingerichteten Antidiskriminierungsstelle. Hierbei wurden am häufigsten die Diskriminierungsgründe ethnische Herkunft (24%), Geschlecht (15%) und sexuelle Orientierung (11%) registriert. Knapp 8% der Beschwerden betrafen diskriminierende Internetpostings aufgrund der sozialen Herkunft. „Das große Problem in diesem Bereich ist es, dass die Betroffenen nicht wissen, dass sie sich zur Wehr setzen können. Sie fühlen sich meist hilflos ausgeliefert“, so Grabovac. Aus diesem Grund setzt die Antidiskriminierungsstelle in diesem Jahr auch einen Schwerpunkt in die Bewusstseinsarbeit, wie gegen diskriminierende Postings vorgegangen werden kann.
„18 Prozent, also fast jede fünfte Anfrage, betraf diskriminierende Internetposting“, so Daniela Grabovac, Leiterin der 2012 vom Land Steiermark und der Stadt Graz eingerichteten Antidiskriminierungsstelle. Hierbei wurden am häufigsten die Diskriminierungsgründe ethnische Herkunft (24%), Geschlecht (15%) und sexuelle Orientierung (11%) registriert. Knapp 8% der Beschwerden betrafen diskriminierende Internetpostings aufgrund der sozialen Herkunft. „Das große Problem in diesem Bereich ist es, dass die Betroffenen nicht wissen, dass sie sich zur Wehr setzen können. Sie fühlen sich meist hilflos ausgeliefert“, so Grabovac. Aus diesem Grund setzt die Antidiskriminierungsstelle in diesem Jahr auch einen Schwerpunkt in die Bewusstseinsarbeit, wie gegen diskriminierende Postings vorgegangen werden kann.
Bereits gestartet ist die Kampagne gegen Diskriminierung im öffentlichen Raum, der mit 28% den größten Bereich der 2012 behandelten Fälle darstellt. „Die häufigen Beschwerden haben uns Anlass gegeben rasch zu reagieren“, so Grabovac. Gemeinsam mit den Holding Graz Linien wurde die Kampagne „Zeig dein Gesicht gegen Diskriminierung“ gestartet, bei der als Höhepunkt ein Bus der Holding Graz Linien mt Porträts von Steirerinnen und Steirern beklebt wird, die ihr Gesicht gegen Diskriminierung zeigen. 13% aller Fälle im vergangenen Jahr betrafen Diskriminierungen in öffentlichen Verkehsmitteln.
Insgesamt waren 17% der Diskriminierungen im öffentlichen Raum so genannte Mehrfachdiskriminierungen, insbesondere aufgrund des Geschlechtes, der Ethnie, der Religion und des sozialen Status. 16,5% der betreffenden Diskriminierungen passierten ausschließlich aufgrund der Religionszugehörigkeit. Zudem stellten sich in 10% der Fälle Diskriminierungen aufgrund des Geschlechtes dar und in 5% der Fälle aufgrund der sexuellen Orientierung.
„Als Antidiskriminierungsstelle sehen wir unsere Arbeit nicht nur in der Beratung, sondern vor allem auch in der Aufklärung. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, Zahlen nicht nur aufzuzeigen, sondern rasch zu handeln“, so Grabovac. Die Kampagne „Zeig dein Gesicht gegen Diskriminierung“ wird gemeinsam mit den Holding Graz Linien sowie dem Land Steiermark und der Stadt Graz am 15. Juni präsentiert.
Insgesamt waren 17% der Diskriminierungen im öffentlichen Raum so genannte Mehrfachdiskriminierungen, insbesondere aufgrund des Geschlechtes, der Ethnie, der Religion und des sozialen Status. 16,5% der betreffenden Diskriminierungen passierten ausschließlich aufgrund der Religionszugehörigkeit. Zudem stellten sich in 10% der Fälle Diskriminierungen aufgrund des Geschlechtes dar und in 5% der Fälle aufgrund der sexuellen Orientierung.
„Als Antidiskriminierungsstelle sehen wir unsere Arbeit nicht nur in der Beratung, sondern vor allem auch in der Aufklärung. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, Zahlen nicht nur aufzuzeigen, sondern rasch zu handeln“, so Grabovac. Die Kampagne „Zeig dein Gesicht gegen Diskriminierung“ wird gemeinsam mit den Holding Graz Linien sowie dem Land Steiermark und der Stadt Graz am 15. Juni präsentiert.
Landesrätin Bettina Vollath: Es wartet noch viel Arbeit auf uns
„Diskriminierung darf in der Steiermark in Zukunft keinen Platz mehr haben. Ich stehe für eine Gesellschaft, in der sich jeder Mensch frei entwickeln und zugehörig fühlen kann. Deshalb habe ich vor einem Jahr die Antidiskriminierungsstelle Steiermark initiiert, sie ist ein wesentlicher Schlüssel auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der Ausgrenzung oder Abwertung von Einzelnen der Vergangenheit angehören. Der erste Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle zeigt, dass es höchste Zeit war, auf dieses Thema offensiv zuzugehen. Denn natürlich ist die heutige Situation nicht zufriedenstellend, und Diskriminierung wird uns sicher auch noch länger begleiten. Es wartet noch viel Arbeit auf uns alle“, so Landesrätin Bettina Vollath.
Bürgemeister Siegfried Nagl: Respekt muss zum Selbstverständnis werden
„Wir sind keine Insel der Seligen, das zeigt dieser erste Bericht, der für mich auch wieder deutlich macht, dass nach wie vor einer der – meiner Meinung nach wichtigsten Tugenden in Graz – noch lange nicht zum Selbstverständnis gehört, nämlich der Respekt. Nicht jede Diskriminierung erfolgt bewusst, aber es ist notwendig, gerade wenn es um das Zusammenleben in Vielfalt geht, diesen gegenseitigen Respekt zu kultivieren. Ob wir es nun Höflichkeit oder Respekt nennen. Wir alle, Politiker als Vorbilder, aber auch jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass es zum Mainstream wird“, so der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.
Statistiken: Antidiskriminierungsstelle Steiermark 2012
538 Anfragen gab es an die Antidiskriminierungsstelle Steiermark im Jahr 2012. In 425 Fällen intervenierte die Stelle. Davon in 263 Fällen, in denen Männer betroffen waren. Und in 162 Fällen, in denen Frauen betroffen waren.
Nach Diskriminierungsgründen
Alter3,53%
Behinderung4,47%
Ethnische Herkunft33,41%
Geschlecht9,18%
Politische oder sonstige Anschauung1,88%
Religion12,23%
Sexuelle Orientierung6,35%
Soziale Herkunft4,94%
Sprache3,35%
Mehrfachdiskriminierung11,29%
Sonstiges8,94%
Öffentlicher Raum(Alltag)28,94%
Arbeit12,24%
Ausbildung8,71%
Behörde19,76%
Gesundheit5,65%
Wohnen5,59%
Sonstige(Internet)18,12%