Steiermark: Rassismus-Fälle weiterhin auf hohem Niveau
21. März 2023: Internationaler Tag gegen Rassismus
Zum Internationalen Tag gegen Rassismus veröffentlicht die Antidiskriminierungsstelle Steiermark aktuelle Zahlen und Daten zu Rassismus-Fällen in der Steiermark für das Jahr 2022 und zeigt auch die Entwicklung der letzten Jahre.
Im Fokus: Hate crimes, also hassmotivierte Straftaten (rassistische Beleidigungen, Beschimpfungen und körperliche Attacken mit fremdenfeindlichem Motiv) sowie Hass und Hetze in den sozialen Medien.
587 Fälle zum Thema Diskriminierung behandelte die Antidiskriminierungsstelle Steiermark im Jahr 2022. Davon waren 35,71% rassistische Diskriminierungen.
Über die Jahre hindurch erleben Schwarze Menschen Rassismus auf individueller und struktureller Ebene: Einlassverweigerungen in Lokalen, erschwerter Zugang zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt, hate crimes, ethnic profiling. Der Diskurs, insbesondere zum politischen Islam und Kopftuchverbot führte zu rassistischen Übergriffen gegenüber Muslim*innen bzw. Menschen aus dem arabisch sprachigen Raum. „Der Rassismus ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt, lediglich die Gruppe der Betroffenen verändert sich, bedingt durch gegenwärtige gesellschaftspolitische Diskurse", so Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark. War es in den Jahren 2015 bis 2017 vor allem die Gruppe der Geflüchteten Opfer von Hass und hate crimes, wechselten die rassistischen Übergriffe zu Beginn der COVID-19-Pandemie in Richtung asiatisch gelesener Menschen. Auch die Corona-Pandemie war ein Turbo für Antisemitismus. Bereits 2017 stellte die Antidiskriminierungsstelle Steiermark einen hohen Anstieg an antisemitischen Hasskommentaren fest, dies insbesondere über ihre App BanHate.
Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark begrüßt den Vorstoß der EU-Kommission, zukünftig stärker gegen Rassismus in der Union vorzugehen.¹
Noch immer wird zu wenig gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit getan, hierfür bekräftigt die Antidiskriminierungsstelle Steiermark die vergangene Woche von den Mitgliedern des No Hate Speech-Komitees geforderte Umsetzung eines Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus.²