Islam-Landkarte
Kritik an fehlenden Informationen für die Steiermark: Antidiskriminierungs-Expertin für Offline-Bleiben der umstrittenen Islam-Landkarte
Laut Daniela Grabovac, der Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, ist die umstrittene Islam-Landkarte diskriminierend gegenüber einer in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaft: „Mit der Islam-Landkarte in ihrer bisherigen Form findet ein Generalverdacht gegen in Österreich lebende Muslim*innen statt sowie eine Stigmatisierung von Muslim*innen."
Auch wenn die Islam-Landkarte derzeit offline ist, so taucht sie trotzdem weiterhin über unterschiedliche Kanäle auf (Social Media), was vor allem eine aktuelle Gefahr von Attacken - sogenannten Hate-Crimes - bedeutet, wie es sie vor wenigen Tagen das Islamische Kulturzentrum in Graz erleben musste.
Grabovac: „Die Gefahrenlage weiterer Attacken ist real und daraus resultierend ist auch das Leben für Muslim*innen in Österreich derzeit von Angst und großer Unsicherheit bestimmt."
Grabovac spricht sich nicht nur deshalb für ein Offline-Bleiben der Islam-Landkarte aus. Kritisch sieht Grabovac nämlich auch die lückenhaften Informationsangaben der Islam-Landkarte in der Steiermark:
„Man kommt dem eigenen Ziel der Lagebilderfassung mit Analyse der Strukturen und Netzwerke nur unzureichend nach. Die Karte soll ja Herkunft und Ideologie der Verbände dokumentieren, um die muslimischen Organisationen aus einer Isolation zu befreien und sie in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. Dabei sind für die Steiermark fast kaum Beschreibungen für die gelisteten muslimischen Vereine zu finden. Stattdessen ist lediglich der Hinweis ,in Bearbeitung' angeführt. Dies führt zu einer weiteren Verunsicherung sowie zu einer Desinformation und sorgt damit für ein weiteres Gefahrenpotential."