Steiermark: Rassismus in einer neuen Art von Brutalität
21. März 2016: Internationaler Tag gegen Rassismus
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus veröffentlicht die Antidiskriminierungsstelle Steiermark erste Zahlen aus dem Antidiskriminierungsbericht 2015. Im Fokus: eine drastische Steigerung um 62 Prozent der gemeldeten Fälle rassistischer Übergriffe gegenüber Menschen aus dem arabisch sprachigen Raum.
Es ist ein trauriges Statement, das die Antidiskriminierungsstelle Steiermark anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus (21. März) veröffentlicht: „Rassistische Beschimpfungen, Beleidigungen und Hate Crimes in einer Brutalität, wie wir sie noch nie erlebt haben“, erklärt Daniela Grabovac, die Leiterin der Stelle, die aktuelle Lage.
Im Fokus: rassistische Vorfälle in Kombination mit Islamophobie, offensichtlich angeheizt durch die Umstände der gegenwärtigen Migrationsbewegung. 125 Mal wurden im vergangenen Jahr in der Steiermark rassistische Übergriffe gegenüber Menschen aus dem arabisch sprachigen Raum gemeldet. Das bedeutet eine Steigerung im Vergleich zu 2014 um 62 Prozent. „Der extremste Fall war, dass ein aus Ägypten stammender Mann beim Überqueren des Zebrastreifens aufgrund seines vermeintlich muslimischen Aussehens fast überfahren wurde“, schildert Grabovac eine für sie neue Dimension bei rassistischen Übergriffen. „Man hat das Gefühl, dass Rassismus eine gewisse Art von Akzeptanz in der Gesellschaft bekommt.“
Es ist ein trauriges Statement, das die Antidiskriminierungsstelle Steiermark anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus (21. März) veröffentlicht: „Rassistische Beschimpfungen, Beleidigungen und Hate Crimes in einer Brutalität, wie wir sie noch nie erlebt haben“, erklärt Daniela Grabovac, die Leiterin der Stelle, die aktuelle Lage.
Im Fokus: rassistische Vorfälle in Kombination mit Islamophobie, offensichtlich angeheizt durch die Umstände der gegenwärtigen Migrationsbewegung. 125 Mal wurden im vergangenen Jahr in der Steiermark rassistische Übergriffe gegenüber Menschen aus dem arabisch sprachigen Raum gemeldet. Das bedeutet eine Steigerung im Vergleich zu 2014 um 62 Prozent. „Der extremste Fall war, dass ein aus Ägypten stammender Mann beim Überqueren des Zebrastreifens aufgrund seines vermeintlich muslimischen Aussehens fast überfahren wurde“, schildert Grabovac eine für sie neue Dimension bei rassistischen Übergriffen. „Man hat das Gefühl, dass Rassismus eine gewisse Art von Akzeptanz in der Gesellschaft bekommt.“
Immer öfter sind es auch rassistische Graffiti und Beschmierungen, die sich gegen Menschen anderer Ethnie richten. Allein in den ersten beiden Monaten 2016 wurden der Antidiskriminierungsstelle insgesamt 37 nazistische Schmierereien gemeldet. Laut Zahlen des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung stieg auch österreichweit die Anzahl der rassistisch motivierten Straftaten. Die überwiegende Mehrzahl der Vorgänge fand laut dieser Statistik von 2014 in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark statt.
Gemeinsame Social-Media-Aktion mit „ETC Graz“ und „Kenne deine Rechte“
Ein Ort, an dem Rassismus ebenfalls verstärkt auftritt, ist das Internet. Gemeinsam mit „ETC Graz“ und „Kenne deine Rechte“ startet die Antidiskriminierungsstelle Steiermark anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus eine Aktion auf Facebook. Mitglieder werden aufgerufen, ihr Profilbild und/oder ihr Titelbild entsprechend zu ändern: START LIVING WITHOUT RACISM heißt die Botschaft. Gezeigt werden Schmetterlinge als Symbol des Aufbruchs und der 21. März wird mit den Worten „HAPPY BIRTHDAY“ zum Geburtstag für diesen Aufbruch ausgerufen.
Landesrätin Doris Kampus: „Entschieden gegen Rassismus auftreten“
„Der Internationale Tag gegen Rassismus soll darauf aufmerksam machen, dass Rassismus ein aktuelles Problem ist. Der Anstieg der gemeldeten rassistischen Übergriffe muss uns zu denken geben. Sozialer Frieden und ein respektvolles Miteinander sind keine Selbstverständlichkeit. Menschen werden aufgrund von Herkunft, Religion, Alter, Geschlecht oder sexuellen Vorlieben immer noch diskriminiert. Für Rassismus – egal in welcher Form – darf in unserer heutigen Gesellschaft kein Platz mehr sein. Angesichts der großen Herausforderung durch die Flüchtlingsbewegung müssen wir umso entschiedener gegen rassistische Übergriffe auftreten und gemeinsam für ein friedliches Miteinander, das geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Akzeptanz, eintreten.“
Stadtrat Kurt Hohensinner: „Deutliche Sprache gegen Rassismus“
„Als Stadt Graz und im Speziellen als Integrationsressort ist es unser zentrales Anliegen das friedliche Zusammenleben zu stärken und die Chancengleichheit aller Grazerinnen und Grazer zu erhöhen. Als Menschenrechtsstadt ist Rassismus und Diskriminierung für uns nicht tolerierbar und wir treten dieser entschieden entgegen. Ebenso ist auch jede Grazerin und jeder Grazer aufgerufen eine deutliche Sprache gegen Vorurteile und Rassismus zu sprechen. Ich freue mich, dass so viele Menschen diesem Aufruf folgen und als wertvolle Vorbilder für unsere Jugend dienen. Diskriminierung kann jeden treffen! Das muss uns bewusst sein. Es ist ein alltägliches Problem, das von uns aber nicht als alltäglich hingenommenwerden darf. Daher ist es wichtig aufzustehen und klar dagegen anzutreten. Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark liefert dabei einen wesentlichen Beitrag, um jeder Form von Diskriminierung, egal ob gegen zuziehende Menschen, aber auch zwischen und in umgekehrter Form gegen Österreicherinnen und Österreicher, entgegenzutreten.“